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Geschrieben von Esox68 am 02.01.2013 um 12:16:

  Und plötzlich war der Waller da

Willkommen

Mich würde Eure Meinung zu folgender Problematik interessieren.

Wir veranstalten jedes Jahr ein Vereinsinternes Aalfischen. So auch im August 2012 an einem Vereinsgewässer , einer alten Kiesgrube von ca 1 ha.
Es wurden in 4 Stunden 4 Fische gefangen. Soweit nichts besonderes. Sehr erstaunlich aber, das 2 von den 4 Fischen, Waller um die 35 cm waren.
Da nie Waller gesetzt wurden, könnte es sich event. um eine Einschleppung durch Wasservögel handeln.
Jetzt meine Frage. Wie hoch schätzt Ihr den Bestand, wenn 2 von 4 Fischen Waller waren?
Könnten es sich bereits um Nachkommen handeln, also größere Waller ( Laichfähige) auch noch da sein?
Wir müssen von Vorstandsseite her darauf reagieren, da ein übermäßiger Wallerbestand schnell zum Problem werden könnte.



Geschrieben von Matten am 02.01.2013 um 13:01:

 

Hallo Exox68.

Der Waller ist im Moment der Zielfisch Nr 1 von unzähligen Anglern, jeder möchte mal solch ein Urvieh an der Angel haben, in jedem Angelgeschäft gibt es entsprechendes Tackle zu kaufen. Was glaubst Du wohl wie viele Angler sich dadurch zu einem nicht erlaubten Besatz mit Welsen verleiten lassen?

Kleine Welse bekommst Du heutzutage an jeder Ecke, und so teuer sind die auch nicht. Da bekommst Du für wenige Euros einen schönen Erstbesatz. Jetzt noch 10 Jahre Geduld und schon hat man ein Wallergewässer vor der Haustür.

Das zu deinem Punkt "Da nie Waller gesetzt wurden..."

Falls es sich bereits um Nachwuchs handeln sollte, dann ist es eh zu spät. Was will man denn von Vorstandsseite dagegen unternehmen??? Wenn die selbstständig ablaichen, kannst Du doch den Bestand eh nicht kontrollieren oder regeln. Das regelt sich von ganz allein.

Übrigens sehe ich das Problem mit den Wallern nicht mehr ganz so drastisch wie es manche Vortsände teilweise hinstellen. In unserem Verein wurde vor über 10 Jahren Waller besetzt, ausgerechnet in den See mit dem geringsten Weißfischvorkommen. Ich habe mir damals vor den Kopf gekloppt und diese fragwürdige Aktion nicht so ganz verstanden. Aus heutiger Sicht weiß ich jetzt, dass der Waller absolut keinen Schaden im Gewässer angerichtet hat. Wirder Erwarten ist er sogar relativ gut abgewachsen. Da in den letzten 4 Jahren das Kraut an manchen Stellen sehr zugelegt hat, konnte sich sogar ein ralativ guter Weißfischbestand aufbauen, und das obwohl die Welse bereits mehrfach abgelaicht haben.


Bin aber neugierig was ihr euch für Massnahmen ausdenkt....

Prost

Matten



Geschrieben von Esox68 am 02.01.2013 um 13:23:

 

Willkommen
Hallo Matten.

Danke schonmal für Deine ausführliche Antwort.
Das hier einige Vereinsmitglieder, eine kleine Besatzmaßnahme durchgeführt haben , halte ich für unwarscheinlich, da sich eigenentlich nur ein weiterer Angler und ich sich für den Waller als Sportfisch ernsthaft interessieren.
Die anderen sehen den Waller lieber auf der Speisekarte, als im Wasser. Augenzwinkern

Ich möchte hier auch nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, das es sich nicht um die übliche > Fresssmaschinendiskussion< handelt, sondern nur darum, ob es sinnvoll ist , zuzuschauen wie sich in einem 1 ha großen Gewässer, mit ernormen Angeldruck, ein größerer Wallerbestand entwickelt.
Oder ob es sinnvoll ist durch Hegefischen, den Bestand zumindest gering zu halten.
Ganz auf null wird man ihn eh nicht mehr bekommen.



Geschrieben von JKc am 02.01.2013 um 13:38:

  RE: Und plötzlich war der Waller da

Hi, bezüglich des Besatzes sehe ich es leider ähnlich wie Matten; wer weiß denn schon, wer was bei einem ins Gewässer setzt; Bzw. ob nicht der Planmäßige Besatz sogar mit anderen Fischen "kontaminiert" ist. Selbst in den Sauerlandstalsperren gibt es inzwischen Welse, die wohl kaum über die Staumauern gekrakselt sind.
Einschleppung durch Wasservögel würde ich so gut wie ausschließen, dürfte ihnen nicht sonderlich gut bekommen im Wallernest rum zu stochern... großes Grinsen


Der Bestand lässt sich nicht anhand eines solchen Fanges abschätzen; es könnten die beiden einzigen Waller im Teich sein, die am Tag zuvor von jemandem dort ausgesetzt worden sind, genauso wie eingene "Nachzuchten" wenn laichreife Elterntiere vorhanden sind.
Was ich Eurem Vorstand empfehlen würde, ist eine Fischbestandsuntersuchung machen zu lassen, was in meinen Augen ohnehin, (regelmäßig durchgeführt,) die Grundlage einer handfesten fischereilichen Bewirtschaftung ist.
Dazu natürlich die Fänge aller Angler möglichst detailliert dokumentieren, was dann eben z.B. auch bedeutet zurückgesetzte Fänge zu erfassen.

So ins Blaue hinein würde ich keine "direkten" Hegemaßnahmen veranlassen.

Mittel-Langfristig gesehen die Mitglieder/Öffentlichkeit anschaulich bis idiotensicher darüber aufklären, welche Auswirkungen Besatz mit (fremden) Arten nach sich ziehen kann und in den meisten Fällen unwiderruflich ist.

Grüße JK



Geschrieben von lasnik am 02.01.2013 um 13:43:

 

Besetzt ihr Karpfen?

Nicht selten gelangen Wallerbrütlinge mit einem Karpfenbesatz in ein Gewässer.

Auch habe ich schon gehört, dass bei der Anlieferung einens Besatzes der "Fischlieferant" noch ein paar kleine Waller von dem zuvor angefahren Verein im Kübel hat.
Wenn dann gefragt wird, ob er die grad mit auskippen kann und die anwesenden Mitglieder des Vereines dies bejahen.... Alles schon gehört..



Geschrieben von Gelöschte Accounts am 02.01.2013 um 13:59:

 

Zitat:
Original von lasnik
Nicht selten gelangen Wallerbrütlinge mit einem Karpfenbesatz in ein Gewässer.


Kann ich bestätigen. Prost



Geschrieben von Kevinacecombat am 02.01.2013 um 15:54:

 

Die 35cm grossen Wallis wie JKc schon gesagt hat können die einzigsten Besetzten sein oder auch schon die weitere Generation von Anfang dieses Jahres/letztes Jahr großes Grinsen

Ich selbst habe auch einige Waller im See (2HA.). Wenn ich ehrlich bin sind es fast mehr Waller als alles andere lol
Der Urbestand an Karpfen ist immer noch vorhanden, habe lediglich einen weiteren Futterfisch (Brasse) eingebürgert um auf der sicheren Seite zu sein.

Aber bei den letzten malen Abfischen konnte ich gar keine Deziemierung meiner Weissfischbestände feststellen. Im Gegenteil sie haben sich stark vermehrt!



Geschrieben von JKc am 02.01.2013 um 16:15:

 

Zitat:
Original von Kevinacecombat
...oder auch schon die weitere Generation von Anfang dieses Jahres/letztes Jahr großes Grinsen
...


Moin ist zwar für die Fragestellung de TE weitestgehend unerheblich, hatte aber grade schon mal drüber gegrübelt - bei 35cm im August, sollten die Fische doch mindestens aus dem Vorjahr sein oder?

Dank und Gruß JK



Geschrieben von Esox68 am 02.01.2013 um 16:31:

 

Also bei 35 cm wären sie , definitiv aus 2011, wobei wir seit 3 Jahren keinen Karpfenbesatz mehr getätigt haben, ledeglich Forellen und Aalbesatz und ein paar Zander in den Letzten 2 Jahren.



Geschrieben von Kevinacecombat am 02.01.2013 um 16:47:

 

Kommt drauf an.....

Wenn sie wild besetzt worden sind kann es auch ein paar Monate altes Tier sein
Wenn sie natürlich herangewachsen sind im See dann vom Vorjahr.
Prost



Geschrieben von Pelikan am 02.01.2013 um 18:39:

  RE: Und plötzlich war der Waller da

Zitat:
Original von Esox68
Willkommen


Da nie Waller gesetzt wurden, könnte es sich event. um eine Einschleppung durch Wasservögel handeln.
Jetzt meine Frage. Wie hoch schätzt Ihr den Bestand, wenn 2 von 4 Fischen Waller waren?
Könnten es sich bereits um Nachkommen handeln, also größere Waller ( Laichfähige) auch noch da sein?
Wir müssen von Vorstandsseite her darauf reagieren, da ein übermäßiger Wallerbestand schnell zum Problem werden könnte.


Fließt ein Fluss in der Nähe vorbei der bei Hochwasser die Kiesgrube erreichen kann?



Geschrieben von Rheinfischer70 am 02.01.2013 um 18:56:

 

Denke auch, dass ein illegaler Besatz vorliegt. Jemand hat seinen Teich sauber gemacht, jemand hatte Beifänge beim Aalangeln, jemand hatte welche im Aquarium usw.

Kleine Waller lassen sich leider sehr gut wiederfangen. Weiß aus sicherer Quelle, dass innerhalb eines Jahres in einem intensiv befischten Gewässer der allergrößte Teil der Kleinwelse an den Haken geht.
Ich kenne ein Gewässer, bei dem nie Waller gefangen wurden. Nach einem Besatz von nur 50 Tieren auf 30ha wurden überall und sehr viele Waller gefangen. Viele wurde released, so dass von Mehrfachfängen ausgegangen werden kann.

Wenn alle gefangenen Tiere entnommen worden wären, würden wahrscheinlich nur noch eine handvoll Welse in dem Gewässer herumschwimmen.

Es kann also sein, dass es sich um den gesamten Bestand handelt.

Erst bei größeren Welsen wird der Fang erheblich schwieriger.



Geschrieben von Deckard am 23.05.2013 um 08:40:

 

Ähnliche Situation wie bei uns....der See hat nur 5ha.2011 wurden bei einem Hegefischen plötzlich sieben Waller von 45-65cm gefangen.Am Ende des Jahres waren es dann schließlich 17 Fische.
Aber danach wurde keiner mehr gefangen,weder 2012,noch im diesen Jahr.
Nur ein Karpfenangler erzählter vor ein paar Tagen,von einem Biss den er angeblich nicht halten konnte.Sowie von div.großen Schatten auf einer Sandbank.
Aber diese Geschichten gibt es wohl in jedem Verein......


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