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Geschrieben von Heinz am 06.08.2025 um 18:59:
Drachen
Die Drachenpose wird von unten , wo das Blei ist, aufgefädelt, mit einem dünnen Draht oder man saugt am anderen Ende
Oben an der Pose kommt noch eine Gummiperle als Abschluß drauf. Man muß sie nur ein bisschen aufbohren, damit sie besser passt. Dann wird der Wirbel aufgeknotet und die Schnur gespannt und der Stopfen eingesteckt. Der Silikonschlauch muß so viel Platz bekommen, dass der Stift bündig passt.
50 g Blei bei der Standard-Variante
Geschrieben von Steveman am 08.08.2025 um 10:40:
Servus miteinander.
Da das Wallerforum ja Wissen weitervermitteln soll, und ich mittlerweile privat angeschrieben werde ob ich die Funktion des Drachen verstehe, möchte ich Heinz mal etwas unter die Arme greifen und versuchen das Ding, Schritt für Schritt, in verständlichen Worten zu erklären.
Zumindest so wie ich die Funktion und Anwendung bis jetzt verstanden habe.
Und @Heinz: bitte korrigiere mich wenn ich etwas falsch schlussgefolgert habe.....
Ich werde die Erklärung in mehrere Posts aufteilen, weil es doch sehr umfangreich ist.
Ich beziehe mich bei der Erklärung auf ein einziges Bild von Heinz.
Und zwar folgendes:
Geschrieben von Steveman am 08.08.2025 um 10:51:
Also, das Teil wird "verkehrtrum" aufgefädelt. Oben am Auftriebskörper wo die Hauptschnur dann raus kommt (Nr.3), eine Perle und dann den Karabiner anbinden Da wird dann das lange, min 2,5m lange Vorfach eingehängt, an dessen Ende sich die Haken und der Köder befindet.
Unten am Planer kommt je nach Größe vom Planer, Strömung und Köder ein Blei drauf, damit das der Schwerpunkt ist und der Planer relativ aufrecht im Wasser steht.
Mit den Kabelbindern Nr.2 stellst du primär ein ob der Planer links oder rechts benutzt wird. (Strömungsrichtung des Flusses)
Aber auch, wie "hart" der Planer in der Strömung stehen soll.
Diese Einstellung bezieht sich, nach meinem technischen Verständnis, primär darauf auf welche Distanz der Planer gefischt werden soll.
Je weiter weg, desto härter muss der Anströmungsdruck sein.
Mit Nr.1 stellt man ein in welchem Winkel der Planer in der Strömung steht. Denke das diese Einstellung auf die Kodergröse ankommt. Bei großen Ködern eher aufrecht, bei kleinen Ködern darf es mehr liegend sein.
Da diese 3 Verstellmöglichkeiten (Blei, Nr1, Nr2) direkt miteinander verwoben sind, gestaltet es sich schwierig die richtige, gewünschte Einstellung zu finden. Jede Änderung hat Einfluss auf die beiden anderen.
Dazu kommen noch 2 weitere Faktoren. Einmal die Ködergröße, weil dieser ja stets Druck auf die Spitze des Planers ausübt und somit den Winkel, durch Masse und Fluchtbewegung kurzfristig verändern kann. Das kann nicht nur negativ wirken, sondern sogar sehr interessante Möglichkeiten bieten. Aber dazu später mehr....
Und dann noch der Faktor Auftrieb. Also die gelbe Pose oben am Planer.
Wenn der Planer an der Oberfläche benutzt wird ist es relativ einfach, weil die Pose einfach sehr groß gewählt wird um den Planer an der Oberfläche zu halten....
.... Fortsetzung folgt....
Geschrieben von Steveman am 08.08.2025 um 11:17:
Wem das schon zu viel kniffliger Input ist, der sollte sich jetzt anschnallen weil jetzt wird's kompliziert.
Weil jetzt geht's darum, dass der Planer Untertauchen soll, um den Köder im Mittelwasser oder auf Grund zu präsentieren.
Dafür muss ich den gelben Auftriebskörper, das Bleigewicht und die Ködergröße so aufeinander abstimmen, dass der Planer gerade so an der Oberfläche schwimmt.
Wirkt dann bei gespannter Schnur der Strömungsdruck auf den Planer, taucht das Ding ab.
Man kennt das vom Angeln mit normalem Schwimmer im Fluss.
Wenn der Auftrieb zu wenig ist, taucht der Schwimmer durch den Strömungsdruck bei gespannter Schnur ab.
Hier wird man etwas Rumprobieren müssen, weil man den Planer ja auch nur durch die Schnurspannung auf die gewünschte Position bringe.
Also einen Mittelweg finden um den Planer auf Position zu bringen, bevor er zu tief abtaucht.
Diesen Vorgang wird man wahrscheinlich in mehreren Etappen machen müssen.
Also Schnurgeben, dann Spannung halten damit der Planer ausscheert, solange bis er Abtaucht und noch ein bisschen länger Spannung halten, dann wieder Schnur geben bis er an die Oberfläche kommt, dann wieder Spannung usw....
Diese Feinjustierung mit den vielen aufeinander wirkenden Faktoren Stelle ich mir ziemlich kompliziert vor.
Was wiederum erklären würde warum das System am liebsten mit Aalen als Köder gefischt wurde, weil diese stets eine relativ gleiche Masse bei unterschiedlichen Größen hat.
Was z.B. bei einer 30er Barbe (stromlinienförmig) zu einer 30er Brachse (hochrückig) natürlich einen enormen Unterschied machen würde.
Was sich dann wiederum auf die Funktion, fischbare Distanz und die Tauchtiefe auswirkt.
Ein ganz nettes Gimmick ist allerdings, wenn man mal mit der Einstellung klar kommt, ist dass der Planer beim Einsatz "umherwandert"
Also das der Köder nicht statisch und stationär präsentiert wird, wie man es vom Angeln mit Stein oder vom Anbinden kennt.
Jedesmal wenn der Köder durch Flucht oder Mitschwimmen den Druck auf die Spitze des Planers erhöht oder verringert, verändert das natürlich den Winkel und den Anströmdruck und damit die Position.
Somit kann ein größerer Bereich abgefischt werden weil der Köder wandert. Das bezieht sich auf die Position sowie auf die Tiefe.
Wirklich kontrollierbar sind diese Positionswechsel natürlich nicht. Aber eventuell ist der Köder damit sogar attraktiver als statisch gefischte Systeme.
So, habe fertig....
Korrigiert mich wenn ich etwas falsch erklärt habe.
Besten Gruß, Stefan.
Geschrieben von Alberto am 08.08.2025 um 16:28:
Danke euch, und Stefan mit deiner ausführlichen Erklärung habe sogar ich das verstanden. Besser kann man es nicht niederschreiben.
Werde ihn nächste Woche am Wasser ausprobieren.
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