Ich habe mir schon gedacht, dass du deine Welse recht flach fängst und du hast vollkommen Recht, es gibt keine festen Regeln. Der Rhein ist halt nicht der Rhein, 200 Stromkilometer südlich, haben wir quasi ein ganz anderes Gewässer als bei mir und noch mal 200km südlich, verhält es sich wieder anders.
Am Niederrhein haben wir kaum Struktur, der Bestand ist dünn und die Welse bevorzugen tiefe Buhnen zum ruhen. Anbei mal ein paar Echolotbilder, von ruhenden Wallern, nah an der Stromkante. Wie man sieht, bilden sie meistens Rudel und verharren dabei im Freiwasser. Durch die Nähe zur Stromkante, schaffen die meisten Köder nicht die nötige Tauchtiefe. Zwar gibt es tieflaufende Wobbler im Handel, diese haben am Wallergerät aber miserable Wurfweiten, was die Tauchtiefe reduziert. Die großen Lippen haben einen sehr hohen Luftwiderstand, was massiv bremst, besonders wenn die Wobbler im Wurf trudeln. Das machen fast alle Wobbler, wenn kein Weitwurfsystem verbaut ist. Gewicht im Heckbereich kostet Aktion, darum baue ich nur Cranks. Diese kommen damit zurecht, wenn man einen Teil der Aktion durch eine Heckbebleiung tötet.
Die Ruheplätze können nach jeder Nacht variieren, es scheint ein bisschen Zufall zu sein, für welchen Platz sie sich entscheiden. Ich kenne bei uns 4 Ruheplätze und es kommt äußerst selten vor, dass davon keiner belegt ist. Manchmal verschwinden sie auch für ein paar Wochen komplett, aber man kann sich drauf verlassen, dass sie früher oder später die üblichen Plätze wieder einnehmen. Vermutlich kenne ich nicht alle Ruheplätze, nur so kann ich mir das Verschwinden erklären.
Nachts sieht es anders aus. Dann schwärmen sie aus und verteilen sich auf die Stromkanten der Buhnenköpfe. Teilweise wird auch ganz flach, in den Buhnen geraubt, oder im Hauptstrom, unter der Oberfläche. Feste Regeln konnte ich keine ausmachen, das Raubgebiet varriert von Buhne zu Buhne und von Wels zu Wels. Grundsätzlich ist man beim nächtlichen Ansitz gut dabei, wenn man sich an die Zährtenschwärme hält. Diese sind bei uns inzwischen die dominierende Friedfischspezies und lassen sich leicht spotten, wenn man früh morgens, zum Sonnenaufgang am Rhein ist. Dann steigen die Zährten regelmäßig, sie rauben an der Oberfläche Insekten und sind zeitweise Standorttreu. Das wissen auch die Welse. Ansonsten funktionieren alle Buhnen, in der Nähe vom Ruheplatz. Die Stromkanten sind der zuverlässigste Anhaltspunkt.
Anfragen nach flach laufenden Crank nehme ich gerne entgegen, diese sind nämlich viel leichter zu bauen als Tiefläufer

Es kann aber etwas dauern, da ich abgesehen vom Airbrush und Köderkarussell keine Powertools benutze. Größere Stückzahlen sind auch nicht umsetzbar, einer ist kein Problem. Kostet dann allerdings Fangbilder!
Viel kleiner als auf dem Bild ist auch nicht möglich, sonst wird es zu fummelig, mit der durchgehenden 2mm V2A Achse und den dicken Polycarbonat-Lippen.
Tatsächlich habe ich kürzlich einen schnell sinkenden Flachläufer gebaut, für flach zulaufende Buhnen. Es kann sehr mühseelig sein, einen Tiefläufer am Buhnenkopf von 6m auf 0m zu pumpen und wenn der Buhnenkopf flach zuläuft, gibt es Hänger.
Dieser sinkt sehr schnell zum Grund, läuft aber zügig, kontinuierlich nach oben. Die Tauchtiefe wird quasi nur über die Einholgeschwindigkeit und Absinkphase gesteuert. Läßt man ihn nicht absinken und kurbelt sehr schnell, ist sogar Topwater möglich. Normal bis zügig eingekurbelt, könnte es mit deinen 1,5m gut passen. Gerne lasse ich dir den Crank zum testen zukommen.